Stadt Steyer. Verzeichniss der Häuser und Besitzer 1866 - Seite 58

Buchtitel
Stadt Steyer. Verzeichniss der Häuser und Besitzer 1866
Buchbeschreibung
Häuserverzeichnis und Schematismus der Stadt Steyr.
Fortlaufende Paginierung
58
Original-Paginierung
56 (Arabian)
Werbeseite
nein
Kategorie
Hauptteil
URN
urn:nbn:at:AT-OOeLB-3752365
Content
— 56 — Bewohner der Stadt gewiß unvergeßlich bleiben werden, und wir deshalb bitten, dies den Bürgern der Stadt Steher zu veröffentlichen. Thannheim den 26. December 1849. Mit dem Jahre 1850 trat manches Neue in der Stadt Steher ins Leben; schon am 1. Jänner begann die Bezirkshauptmannschaft ihre Wirksamkeit unter dem Vorsteher Herrn Franz de Paula Heyß. Eben damals eröffneten die barmherzigen Schwestern ihr Spital im Krankenhanse zu St. Anna. Ende Juni hörte das k. k. Berggericht auf, und lourde mit den eingesetzten Justizstellen vereinigt, und bestand nur noch das Montanistikum als Berghaupt-mannschaft fort, und zwar für das Land ob der Enns und provisorisch auch für einen Theil von Unterösterreich. Herr Alois Altmann, bisheriger Bergrichter wurde als Berghauptmann angestellt. Am 1. Juli begann hier förmlich das neue Gerichtswesen und es wurde ein festliches Hochamt in der Stadtpfarrkirche abgehalten, dem alle Gerichtsbeamten beiwohnten. Am 5. August befand sich der Minister der Landescultur uttb des Bergwesens, v. Thienfeld, in Steher, besuchte die Eisenarbeiter und Hammerwerke, und .reiste dann über Kremsmünster nach Gmunden ab. Am 13. August erfolgte hier die erfreuliche Ankunft des Erzherzogs Franz Carl mit seiner durchlauchtigsten Gemalin Sophie und seinem jüngsten Sohne Ludwig. Der Commandant der Garde und der Cavallerie war Höchstdenselben ans der Straße nach St. Peter entgegen geritten und begleitete sie in die Stadt, wo die ganze Garde mit der Musikbande in Parade und die Beamten in Uniform auf dem Platze aufgestellt waren, welche während der Umspannung ihre Aufwartung machten; unter dem Donner der Kanonen fuhren dann der durchlauchtigste Erzherzog nach Gmunden inib Ischl wieder fort. Am 5. September wurde von der hiesigen Liedertafel ein großes Concert zum Besten der Abgebrannten in Asten, wo am 26. August 10 Häuser, worunter auch das Dach des Pfarrhofes und Schulhauses utib der Kirchenthurm sich befanden, in den Flammen zu Grunde gegangen waren, abgehalten. Der Ertrag war über 100 fl. C. M. •*- Am 11. November wurde das für die Stadt Steher ausgearbeitete und be-rathene Gemeindegesetz genehmigt. Unter diesem Datum erschien auch eine kurze Vorschrift des Ministers des Innern zur Durchführung der Wahlen für den nach der Gemeinde-Ordnung zu constitnlrenden Gerneinderath. Vermöge derselben wurde von dem bisherigen Gemeinderathe alles Nöthige angeordnet, die Wählerlisten angefertiget und am 7., 13. und 18. Jänner 1851 die Wahlen in dem schönen Rathssaale des Gemeindehauses vorgenommen, wo das Bild Sr. Majestät des Kaisers FranzJosephI. prangt, trefflich gemalt von dem Herrn Joseph v. Dremier, der als Privat in Steher wohnte, ein Freund der schönen Künste und selbst ein Künstler ist, welches er auch in dieser Standt vollendete und dann der Gemeinde gegen Ende des Jahres 1850 als ein Geschenk überreichte, wofür demselben eine Deputation aus dem damaligen Gemeinderathe ein Dankschreiben brachte. ; Nach vollendeten Wahlen erfolgte am 25. Februar 1851 die Constituirung der neuen Gemeinde-Repräsentanz. Herr Franz Wittigschlager, aus der Mitte derselben, übernahm als Alterspräsident bis zur nächsten Wahl des Bürgermeisters den Vorsitz und richtete einige Worte an den Gemeinderath. Am 25. März ging die Wahl des ersten freigewählten Bürgermeisters vor sich, welche auf Herrn Anton Gafft fiel, ein in den Geschäften sehr bewanderter Mann, durch längere Zeit Gemeinderath, in dieser seiner Vaterstadt Hausbesitzer, des Vertrauens seiner Mitbürger in jeder Beziehung würdig. Die Bestätigung des Bürgermeisters von Seite Sr. Majestät des Kaisers i
 
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