Stadt Steyer. Verzeichniss der Häuser und Besitzer 1866 - Seite 37

Buchtitel
Stadt Steyer. Verzeichniss der Häuser und Besitzer 1866
Buchbeschreibung
Häuserverzeichnis und Schematismus der Stadt Steyr.
Fortlaufende Paginierung
37
Original-Paginierung
35 (Arabian)
Werbeseite
nein
Kategorie
Hauptteil
URN
urn:nbn:at:AT-OOeLB-3752155
Content
— 35 — Unterrealschule, eine k. k. Kreishauptschule mit 4 Classen, eine k. k. Mädchenschule mit 4 Classen, zwei städtische Trivialschulen, eine Privat - Mädchen - Lehrinstitut, eine Turnschule, und eine Kleinkinderbewahr-Anstalt. An Wohlthätigkeits-Anstalten sind: Der Milde-Versorgungsfond mit 4 Häusern, nämlich: I. Das Bürgerspital in Steyerdorf zunächst der Steyerbrücke am linken Steyer-ufer gelegen. Es wurde 1305 von der Gemalin Kaiser Albrecht I., Elisabeth, gestiftet und 1313 reichlich beschenkt. Sie erbaute das Spital und die Kirche und versah dieselbe mit vielen Gülten und Einkünften. Die Aufschrift auf einer messingenen Tafel oberhalb des Einganges in das Spital und ehemaligen ziemlich großen Spitalkirche, welche nach Errichtung der Vorstadtpfarre St. Michael, einstigen Jesuitenkirche (1785) bis auf eine belassene Capelle zum Pfarrhof umgewandelt wurde, lautet in lateinischer Sprache: Elisabeth Gemanomm regina Archiducum Austrian progenitrix nata Tyrolis et Goriciae Comes, hujus Hospitalis pauperes largis pro 'tua pietate dotibus auxit anno MCCCXIII. Erhabene Frau! wenn Bronze verwittern und Marmor in Staub zerfällt, dann lebt Dein heiliger Name noch, dann nennt Dich spät noch die dankbare Nad)welt. Im Jahre 1306 vermachte Otto der Milchdophe, Bürger von Steher, einen Weingarten zum Spitale der Stiftung Elisabeths. Von Zeit zu Zeit kamen neue Stiftungen dazu, so bestimmte 1693 Stephan von Werthenberg 6000 fl. in seinem Testamente. Es ist ein uraltes Gebäude, hat eine große Gemeinstube und viele kleine Zimmer nach Art eines Kloster- oder Conventhauses, und verpflegte im Jahre . 1865 46 Personen wovon 1 austrat, 3 starben und 42 für das Jahr 1866 tierhiteben. II. Das sogenannte Bruderhaus im äußeren Steyerdorf in der gleichnamigen Gasse gelegen, aus einer Kirche und einem Spitale bestehend, ist zum Unterhalte und zur Wohnung verarmter Bürger bestimmt. Ueber die anfängliche Stiftung des Bruderhauses selbst (einst Gemeinkasten genannt), finden sich keine Nachrichten vor, nur so viel ist gewiß, daß 1512 Kaiser Max I. in seinem Briefe über die Güter, welche Hans Lueger, Bürger zu Steher, und anno 1521 Stadtrichter, dazu gestiftet hat, sagend: Das Siechenhaus, so wir gestiftet und aufgerichtet haben, entweder der Stifter oder doch ein großer Wohlthäter gewesen ist. 1527 übergab auch Veit Pfeffert sein Haus am Grünmarkt diesem Spitale zum Nutzen der Armen. Als zweiter Sifter ist mit Recht Hans Fuxberger, ein reicher Mann und Bürgermeister von Steher anzusehen, welcher am 9. November 1542 starb, und in seinem Testamente die bedeutenden Weingärten zu Rostorf sammt andern Gütern und Gülten und den 3. Theil seiner Verlassenschaft dem Brüderhause vermachte. 1680 wurde dasselbe, da es baufällig war, neu aufgebaut; am 9. Mai 1749 brannte es ganz ab, wurde aber im folgenden Jahre schon wieder aufgebaut, und am 17. August 1751 die Kirche durch Leopold Till, früher Stadtpfarrer zu Steher, dann Abt zu Garsten, eingeweiht. Ein gestifteter Bénéficiât besorgt den Gottesdienst und die geistliche Pflege der Pftündner. Bei dem großen Brande am 3. Mai 1842, wo beinahe das ganze Steyerdorf ein Raub der wüthenden Flammen wurde, ging der Thurm mit den Glocken zu Grunde, nur durch rastloses Zusammenwirken wurde hier dem verheerenden Brande eine Grenze gesetzt. Der Thurm wurde schön verziert mit Kupfer gedeckt wieder hergestellt. III. Das Sonder- Siechenhaus, auch Herrenhaus zur heil. Dreifaltigkeit, mit einer kleinen Capelle ist im äußeren Aichet gelegen, von einem Obstgarten umgeben. Es wurde von der Stadt und einigen Bürgern, besonders aber von Benedict Aetl, der 1587 starb, und von Ulrich Lichtenberger und seiner Gattin, welche 1569 mit Tod abgingen, gestiftet und 4000 fl. dazu bestimmt, daher auch der Bau nach dem Jahre 1569 begonnen wurde. Im Jahre 1865 wurden von der Gemeinde-Vor-stehung in diesem Hause mehrere Adaptirungen vorgenommen und zwei Säle, wovon einer für die männlichen und der andere für die weiblichen Unterstandler bestimmt ist, hergerichtet, und mit l. November 1865 die Pflege dieser Personen., dermalen *-
 
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