Amtliches Linzer Adreßbuch 1932 - Seite 10

Buchtitel
Amtliches Linzer Adreßbuch 1932
Buchbeschreibung
Adressbuch der Stadt Linz. Behörden-, Geschäfts- und Wohnungsanzeiger, Auto- und Motorradbesitzer-Verzeichnis, Hausbesitzer- und Straßenverzeichnis; nach amtlichen Quellen neu bearbeitet.
Fortlaufende Paginierung
10
Original-Paginierung
k.A.
Werbeseite
nein
Kategorie
Hauptteil
URN
urn:nbn:at:AT-OOeLB-4031152
Content
stadi, der Keimzelle von Linz, während die Klosterstraße zur Minoritenkirche und zum Landhaus führt. Der gegenwärtige Bau der Minoritenkirche stammt aus dem Jahre 1758 und enthält mehrere wertvolle Altargemälde; das Hochaltarbild ist von Altomonbe, vier andere Bilder von Kremser Schmid. Anstoßend an die Kirche steht das Landbaus mit sehenswertem Marmorportal, 1564—1571 von oen Ständen des Landes erbaut, 1800 nach dem großen Brande neu hergestellt. Von seinem Turm genießt man einen schönen Ueberblick über die Stadt und ihre Umgebung. Durch das Landhaus gelangt man zur Promenade, einer Gartenanlage, in der eine Gedenksäule an den Bauern-führer Stephan Fattinger erinnert, der hier tödlich verwundet wurde. Daneben das Hessen-Denkmal von Bildhauer Forst. Gegenüber steht das Landestheater und die Redoutensäle. Auf der unteren Promenade erhebt sich das von dem Wiener Bildhauer Rathausky gegossene Erz-bild des Dichters Adalbert Stifter. Vom Hauptplatz östlich gelangt man zur alten Domkirche und zur Stadtpfarrkirche. Erstere wurde 1669—1678 durch die Jesuiten erbaut; iste besitzt einen schönen Hochaltar und vor demselben ein sehenswertes Speisegitter und ein berühmtes Renai ssan oe -Eh o rgestüh L An üer Außenseite der Stadtpfarrkirche ist eine schöne Iohannes-statue von Rafael Donner ausgestellt. An der Gartenmauer des Stadtpfarrhofes Gedenktafel für Marianne Willemer, Goethes „Suleika". Ueber den Graben und die Museumstraße kommt man zum Prachtbau des Landesmuseums, das 1886—1892 nach den Plänen von Bruno Schmitz in Düsseldorf ausgeführt wurde. Ein Kolossalfries von 110 Meter Länge und 2.8 Meter Höhe nach den Entwürfen des Professors Melchior zur Straffen in Leipzig stellt wichtige Momente aus Oberösterreichs Vergangenheit dar. Im Innern fesselt das prunkvolle, mit einer hohen Glaskuppel abschließende Stiegenhaus. Das Museum besitzt reiche Sammlungen, darunter die wertvollen vorgeschichtlichen Sammlungen mit den Hallstätter und litt endorser Gräberfunden, die im Lande ausgegrabenen keltischen und römischen Altertümer, die Waffensammlung, die zoologische, botanische, geologische Sammlung, Glasmalereien, Holzschnitzwerke, alte Gemälde und Musikinstrumente, eine Münzen- und Siegelsammlung, die große Bibliothek und die Landesbildergalerie. Vom Museum weg führt gegen Süden die Elisabethstraße nach der Bethlehemstraße mit dem Nordiko, einer ehemaligen Erziehungsanstalt für Jünglinge aus Schweden, Norwegen und Dänemark, und der 1877 eingeweihten Synagoge. Setzt man die Wanderung zur Landstraße und in dieser selber fort, so gelangt man zu dem im Barockstil erbauten Kloster- und Kirchengebäude der Ursulinerinnen, dem gegenüber sich die öffentliche Studienbibliothek (Bestand gegen 80.000 Bände) befand, deren Neubau begonnen wurde. Zwischen Ursulinnen- und Karmelitenkloster führt die Harrachsiraße zur Seminarkirche, einem bedeutenden Werke Lukas von Hildebrandt. Von der Landstraße führt die Rudigierstraße zum gotischen Bau des Empfängnis-Domes. Seine Grundsteinlegung fand 1862 statt. Er wird nach den Plänen des Kölner Architekten Statz aus Granit und Sandstein ausgeführt. Seine äußere Länge mißt 130 Meter, die Höhe des Turmes, den ein vergoldetes, 6759 Kilogramm schweres Kreuz krönt, beträgt 134.8 Meter. Das Gebäude hat 142 Fenster, 48 Säulen tragen das Gewölbe und das Innere faßt 31.000 Menschen. Er wurde am 1. Mai 1924 eingeweiht. Von der Landstraße zweigen ferner ab die Johann Konrad Vogelstraße, durch die man an der evangelischen Kirche vorbei zum Pestalozziplatz gelangt, der mit einer Parkanlage und dem schönen Neptunbrunnen geschmückt ist. Dort erhebt sich auch das Kolosseum, die größte Varietebühne der Stadt. Auf der Landstraße wertergehend, fällt noch das prächtige Kaufmännische Vereinshaus auf, das sowohl herrliche Säle für Konzerte und festliche Veranstaltungen enthält, wie auch die Lokalitäten des Vereines selbst mit Sammlungen, Bibliothek und Lesezimmern. Vertretungen fremder Staaten. Deutsches Reich (Goethestraße 1/1), Tschechoslowakische Republik, Konsulat (Donaustraße 1). Mldungsanstalten. Theologische Diözesan-Lehranstalt (Harrachstraße 7), Bundesgymnasium (Spittelwiese 14), Bundes-Realgymnasium (Krankenhausstraße 2), Bundes-Oberrealschule (Fadingerstraße 4), Bischöfliches Privat-gymnastum Collegium Petrinum (Pflaster 11), Städtisches Mädchen-Reformrealgymnasium und Frauenoberschule (Körnerstraße 9), Bundes-Lehrer- und Lehrerin-nen-Bildungsanstalt (Honauerstraße 14), Bischöfliches Lehrerseminar (Stifterstraße 27), Privat-iLehrerinnenbildungs-anstalt (Wurmstraße 3), Bundes-Handelsakademie (Rudi-gierstr. 4), Bundes-Lehranstalt für Maschinenbau (Goethestraße 17), Geburt chilfl. Lehranstalt für Hebammen (Keplerstraße 47), Musikschule des Musikvereines (Walterstr. 24), Privat-Blind enlehranstalt (Blumauerstraße 2), Taubstummenlehranstalt (Kapuzinerstraße 40), Oeffenîtliche Stadtbibliothek (Untere Donaulände 6), Oberösterreichisches Landesmuseum (Museumstraße 14), Landesarchiv (Promenade 33), Botanischer Garten (Dinghoferstraße). Kirchen und Klöster. Maria Empfängnis-Dom (Herren-und Hafnerstraße), alte Domkirche (Domgaffe), Stadtpfarrkirche (Pfarrplatz), Kapuzinerkirche (Kapuzinerstraße), Kar-melitenkirche (Landstraße), Ursulinenkirche (Landstraße), Elisabethinenkirche (Bethlehemstraße), Barmherzige Brüder-Kirche (Herrenstraße), Kreuzsckwestern-'Kirche (Wurmstraße), Karmelitinenkirche (Langgasse), Priostevseminar - Kirche (Harrachstraße), Minoritenkirche Mlosterstraße), Martinskirche (Römerstraße), Herz Iesu-Kirche (Wiener Reichsstraße), Kirche zur heil. Familie (Bürgerstraße), Kirche in der Franckstraße (erbaut 1928), Pfarrkirchen Urfahr, St. Peter und Kleinmünchen. Altkatholische Kirche (im Prunerstift), Evangelische Kirche (Johann Konrad Vogelstraße), Synagoge (Bethlehemstraße). — Männerklöster der Barmherzigen Brüder (Herrenstraße 33), der Karmeliter (Landstraße 33), der Kapuziner (Kapuzinerstraße 38), der Gesellschaft Jesu (Freinberg), -r- Frauenklöster .der Ursulinerinnen (Landstraße 31), der Elisabethinerinnen (Deth-lehemstraße 23), der Barmherzigen Schwestern (Herrenstraße 37), der Karmeliterinnen (Langgaffe 17), der Borro-mäerinnen (Ebisabethstraße 23), der Kreuzschwestern (Wurmstraße 1). Maria
 
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