Amtliches Linzer Adreßbuch 1929 - Seite 338

Buchtitel
Amtliches Linzer Adreßbuch 1929
Buchbeschreibung
Adressbuch der Stadt Linz. Behörden-, Geschäfts- und Wohnungsanzeiger, Auto- und Motorradbesitzer-Verzeichnis, Hausbesitzer- und Straßenverzeichnis; nach amtlichen Quellen neu bearbeitet.
Fortlaufende Paginierung
338
Original-Paginierung
314 (Arabian)
Werbeseite
nein
Kategorie
Hauptteil
URN
urn:nbn:at:AT-OOeLB-4014873
Content
314 Zwettler Rupert mb Marie, Schlosser, Ottensheimerstr. 76. — Wenzel, Portier, Kleinmünchen 56» Zwickelhuber Rudolf und Marie, Postbeamter i. R., Goethestraße 31. Zwicker Johann und Marie, Werkmann, Humboldtstraße 28. Zwickl Katharina, Fabrikarbeiterin, Füchselstraße 3. — Leopold und Marie, Werkmann, Füchselstraße 3. Zrvicklhuber Johann, Magistratsbediensteter, Fabrikstr. 10. — Josefa, Tabakarbeiterin, Fabrikstraße 10. Zwiefelhofer Johann und Anna, Schneider, Hofberg 6. Zwielehner Johann und Marie, Polier, Herrenstraße 38. Zwierzina Friedrich und Ida, Beamter, Bischofstraße 15. gwirchmayr Karl, Dr., und Hilde, Rechtsanwalt, Landstraße 13. — Therese, Private, Landstraße 13. Zwirn Karoláé, Stickerin, Gärtnerstraße 21. Zwirner Franz und Marie, Kanzleioffizial, Pfarrgasse 14. Zwonar Anna, Kontoristin, Brucknerstraße 28. — Franz und Hermine, B.-B.-Angestellter, Brucknerstr. 28. — Hermine, Postbeamtin, Raimundstraße 14. Zyka Anna, Näherin, Untere Donaulände 10. — Mathilde, Postoberoffizialin, Untere Donaulände 10, I FI 4 Linz. Ätz Allgemeines. Linz, die Landeshauptstadt von Oberöfter-reich, zählt nach dem Stande vom 81. März 1929 110.370 Einwohner. Der Flächenraum beträgt einschließlich Urfahrs, der Vororte Lustenau und Waldegg und der Ortschaften Pöstlingberg, Hagen, Dachl und Gründberg 52.29 Quadratkilometer und ist mit zirka 30.000 Haushalten, die in 5627 Häusern Wohnung finden, besiedelt. Linz liegt in einer «Seehöhe von 264 Meter unter 48oi7’32”8’” nördlicher Breite und 31^57-36" östlicher Länge von Ferro m der anmutigen «Gegend des Linzer Beckens zu beiden Ufern der Donau/ dort, wo sie aus einer Enge hervortritt. Zwei stattliche Brücken führen zum linken Donauufer, zur ehemaligen, feit 1919 eingemeindeten Stadt Urfahr. Das Klima der Linzer Gegend ist milde und gesund; die mittlere Jahrestemperatur beträgt 9° Celsius, Maximum im Sommer höchstens 30° Celsius, im Winter selten unter — 11° Cellstus. Die -Stadt Linz ist in allen Teilen kanalisiert. und hat gesundes Trinkwasser. Geschichtliches. Linz entstand als kleiner befestigter Lagerplatz in der Kette der Donaufestungen, die die Römer zur Zeit des «Kaisers Mare Aurel zum «Schutz gegen die vordringenden- Germanen angelegt hatten. «Der Mittelpunkt dieses Lagers befand fid) wahrscheinlich auf jener Höhe, wo das 'Schloß und die Martinskirche stehen. Der Name Lentia wird zwar erst zu Anfang des 5. Jahrhunderts ausdrücklich als Standort der 2. italienischen Legion genannt, aber er ist sicher viel älter. Als gegen Ende desselben Jahrhunderts die nördliche Reichsgrenze Roms den Einfällen der Germanen- nicht länger zu widerstehen vermochte und die «Stürme der Völkerwanderung -wild verheerend 'darüber hinwegrasten, ging jenes älteste Linz gewaltsam zugrunde, um für «Jahrhunderte sozusagen spurlos zu verschwinden. Erst. 788 unter «dem Bayernherzog Dhassilo II. wird Linz wieder urkundlich genannt. 3nt 9. Jahrhundert war es bereits eine eigene «Zollstätte und nicht unwichtiger Handelsplatz, der mit Enns, Steyr und Wels zu den Hauptorten des «Landes zählte. 1241 wird Linz als Stadt bezeichnet, feit 11265 Versammlungsort der oberösterreichifchen «Stände, am 10. März 1490 wurde Linz von Kaiser Friedrich III., der auf dem Schlosse lange und mit Vorlià verweilte., das Recht der freien Wahl dnes Bürgermeisters verliehen. 1)501 bauten die Bürger von Linz eine Brücke über die Donau, wodurch der Handel mit der nördlichen Donaugegend eine erhebliche Förderung erhielt. Hand in «Hand ging damit ein baulicher Aufschwung der «Stadt, der aber infolge der Religionswirren bald einen empfindlichen Rückschlag erlitt. «Die sogenannte Gegenreformation erstickte die frische Blüte des Aufschwunges und versengte sie so gründlich, daß durch mehr als 200 Jahre ein vollkommener «Stillstand der Stadtentwicklung eintrat. «Während des zweiten Bauernkrieges (1626), als Oberösterreich unter der Verwaltung des bayrischen Statthalters Herberstorf stand, wurde Linz von den Scharen des Banernführes «Stephan Fadinger «vergeblich bestürmt und Fadinger bei der Rekognoszierung des Landhauses tödlich verwundet. Nach Unterdrückung der Bauern wurden am Hauptplatz 18 ihrer Führer hingerichtet, ihre Leichname zerstückelt und an die Türme und Tore gesteckt. Linz, 'beffen Name infolge der .Belagerung mit dnem Mal selbst in weiten «Landen genannt worden war, trat dann wieder in den Hintergrund geschichtlicher Beachtung, umsomehr,, als es auch vom Dreißigjährigen «Krieg nicht berührt wurde. Erst im österreichischen «Erbfolge'krieg (1742) besetzten «Franzosen und Bayern die Stadt während eines ganzen Jahres, und auch unter den napoleonifchen Kriegen mußte fie ähnliche Einfälle erleiden. Der darauffolgende «Staatsbankerott vollendete das Unheil, das seit Beginn des Jahrhunderts die Stadt fo «schwer getroffen hatte und brachte erneut ihre «Fortentwicklung zum' «Stillstand. Das 1800 niedergebrannte «Schloß wurde nur mehr teilweise hergestellt, zuerst als «Strafanstalt und «später als Kaserne eingerichtet. 1803 wurde der Bau des neuen „ständischen Theaters" vollendet, 1821 ein Teil «der «Stadt kanalisiert. 1835 gepflastert. 1832 ging von «Linz nach. Budweis die erste und älteste Eisenbahn Europas, 1837 wurde die Donau-dampfschiffahrt eröffnet, 18712 die eiserne, von einer französischen Firma um 950.000 «Gulden erbaute Donaubrücke dem Verkehr übergeben. In neuerer «Feit entstanden zahlreiche schöne, öffentliche und private Bauten, Industrie und «Handel nahmen den größten «Aufschwung, wozu die vielseitigen Bahnverbindungen wesentlich beitrugen. Seit 1880 besitzt die «Stadt eine Straßenbahn, anfangs mit Pferden- von 1897 art elektrisch betrieben. Linz ist die Geburtsstadt vieler «hervorragender Persönlichkeiten, darunter die «Schauspielerin Therese «Schimann (1748), der «Botaniker Dr. Johann Duftschmid (1804), der VolkMchter «Norbert Purschka (1813), der «Altertumsforscher Friedrich Kenner (1834), der Historienmaler Josef Mansch (1838) und andere. In ihren Mauern weilten 1492—1493 der gelehrte Humanist Joh. Reuchlin, 1501 der berühmte Wiener «Dichter Konrad Geltes, 1614—1627 der Astronom Kepler, den die Landstände von Oberösterreich in ihre Dienste genommen hatten, 1812, 1814 und 1815 Beethoven, 1848—«1868 Adalbert «Stifter, 1864 der Dichter Hermann Gilm, 1855—1868 der Komponist Anton «Bruckner. Die Stabt unb ihre Sehenswürdigkeiten. Vom Bahnhof gelangt man durch eine Allee zum Städtischen Volksgarten, der 1858 von der Stadtgemeinde levworben wurde und die Denkmäler „Freude am Schönen", «ferner des Turnvaters Jahn und des oberösterreichischen Mundartdichters Franz El 11 i m m I i BB IS I i : y •i tu i li 1v 1ÉB W h : m AP '0' 1 m ii U »! 8$ ¦ '
 
Feedback

Feedback

Bitte teilen Sie uns Ihre Meinung mit!